Zum besseren Verständnis werden folgende Erläuterungen vorangestellt:
Bauunterlagen sind im Bauaktenarchiv und im Stadtarchiv vorhanden.
Bei den Unterlagen im Bauaktenarchiv handelt es sich um Verwaltungsschriftgut für existierende
Gebäude in Chemnitz, das im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens entsteht. Es ist kein
öffentlich zugängliches Schriftgut, sondern kann nur von Berechtigten eingesehen werden.
Bei den historischen Bauakten im Stadtarchiv handelt es sich um Unterlagen zu nicht mehr
bestehenden Gebäuden von Chemnitz, die das verlorene Stadtbild widerspiegeln. Dabei handelt
es sich um öffentlich zugängliche Unterlagen, die den Bestimmungen des Sächsischen
Archivgesetzes unterliegen.
1. Wieviel AE sind im Stadtarchiv/ Bauaktenarchiv beschäftigt? Bitte die Jahre 2012 bis
2016 angeben, getrennt nach Stadtarchiv und Bauaktenarchiv.
Stellenausstattung in den Jahren 2012 – 2017 (jeweils zum Stand 01.01.): (siehe Tabelle im pdf-Dokument)
2. Wie viele der AE haben eine Ausbildung zum Archivar bzw. artverwandte Berufe? Bitte die Jahre 2012 bis 2016 angeben, getrennt nach Stadtarchiv und Bauaktenarchiv.
Alle Stellen im Stadtarchiv sind fachlich adäquat durch Archivare oder Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter mit artverwandten Abschlüssen besetzt.
Die Stelle im Bauaktenarchiv war bis Oktober 2016 durch eine Mitarbeiterin besetzt, die durch ihre Ausbildung auch über Kenntnisse zum Bauverfahren und zu Baustatik allgemein verfügte. Die beiden jetzigen Stelleninhaberinnen haben keine archivische oder artverwandte Ausbildung und auch keine bautechnischen Kenntnisse. Sie absolvierten fachfremde Ausbildungen und waren bis zu ihrer Umsetzung in das Bauaktenarchiv anderweitig eingesetzt.
3. Wie viele unbesetzte Stellen gibt es im Stadtarchiv/ Bauaktenarchiv? Sind darunter auch Archivarstellen?
Im Stadtarchiv und Bauaktenarchiv gibt es derzeit keine unbesetzten Stellen.
4. Wie viele Stellen mit KW-Vermerk gibt es im Stadtarchiv/ Bauaktenarchiv?
Es gibt im Stadtarchiv und im Bauaktenarchiv jeweils 1 Stelle mit KW-Vermerk.
5. Von welcher Dauer sind die offiziellen Bearbeitungsfristen im Bauaktenarchiv bei Anfragen beispielsweise von Vermessungsbüros bzw. Investoren/ Bauherren?
Anfragen auf Akteneinsicht im Bauaktenarchiv werden innerhalb von drei Arbeitstagen und in der Reihenfolge der Anmeldung bearbeitet, d. h. Prüfung der Aktenlage, eventuell notwendige Rückfragen beim Antragsteller und endgültige Terminvereinbarung.
Die Situation ist derzeit geprägt von vielen Anfragen von Großinvestoren, die Unterlagen zu mehreren Objekten oder großen Objekten an möglichst einem Tag einsehen wollen. Des Weiteren kommen viele Anfragen von Privatpersonen, die unter Zeitdruck stehen, weil sie Immobilien erwerben wollen. Dazu kommen auch viele Anfragen von Behörden und Gutachtern sowie aus Ämtern und Einrichtungen der Stadtverwaltung. Die Tendenz für Anfragen auf Akteneinsicht im Bauaktenarchiv ist weiter steigend.
6. Wie lang sind die effektiven Bearbeitungsfristen?
Innerhalb von drei Arbeitstagen und in der Reihenfolge der Anmeldung werden alle Anfragen bearbeitet, d. h. Prüfung der Aktenlage, eventuell notwendige Rückfragen beim Antragsteller und endgültige Terminvereinbarung.
Mit der Übernahme des Bauaktenarchivs in das Stadtarchiv war auch die Einführung neuer und veränderter Arbeitsabläufe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbunden, die sich auch durch die räumliche Trennung des Bauaktenarchivs vom Technischen Rathaus, insbesondere vom Baugenehmigungsamt und der Druckerei ergeben haben. Gerade im Servicebereich ist das mit Mehrarbeit verbunden, die so im Bauaktenarchiv am Standort Annaberger Straße nicht geleistet werden musste.
7. Haben sich die Bearbeitungsfristen seit 2012 verlängert?
Ja, die Wartezeiten auf einen Termin zur Akteneinsicht haben sich wegen der großen Nachfrage erhöht.
Akteneinsichten finden seit längerem täglich statt. Gleichwohl hatte sich die Wartezeit auf einen Termin seit April 2016 auf acht bis zehn Wochen erhöht. Durch Änderungen im organisatorischen Ablauf konnte die Wartezeit verkürzt werden und liegt momentan bei ca. zwei bis vier Wochen.
8. Wie viele Anfragen (Bearbeitungsfälle) gab es im Stadtarchiv/ Bauaktenarchiv? Bitte die Jahre 2012 bis 2016 angeben, getrennt nach Stadtarchiv und Bauaktenarchiv.
9. Wie viele Pädagog*innen sind im Stadtarchiv/ Bauaktenarchiv angestellt, um das „Archiv-Wissen“ an die Bevölkerung zu vermitteln?
Im Stadtarchiv/Bauaktenarchiv ist derzeit keine Pädagogin/kein Pädagoge angestellt.
10. Wie viele Veranstaltungen, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind, führt das Archiv pro Jahr durch? Bitte die Jahre 2012 bis 2016 angeben, getrennt nach Stadtarchiv und Bauaktenarchiv. (siehe Tabelle im pdf-Dokument)
RA-238_2017_Antwort
11. Wie viele Besucher kamen im Jahr zu den Veranstaltungen? Bitte die Jahre 2012 bis 2016 angeben, getrennt nach Stadtarchiv und Bauaktenarchiv. (siehe Tabelle im pdf-Dokument)
RA-238_2017_Antwort
12. Wir hoch sind die Mittel, die für Veranstaltungen des Archivs zur Verfügung stehen?
Für Honorare und Veranstaltungskosten stehen im Stadtarchiv planmäßig 6.000 € pro Jahr zur Verfügung. Das Bauaktenarchiv hat keine derartigen Finanzmittel.
13. Wie hoch ist das Marketingbudget des Stadtarchivs/ Bauaktenarchivs?
Das Stadtarchiv und das Bauaktenarchiv verfügen über kein Marketingbudget.
14. Wie hoch ist der Digitalisierungsgrad im Stadtarchiv/ Bauaktenarchiv?
Im Stadtarchiv wurden und werden Projekte zur gezielten Digitalisierung von besonders wertvollem und gefährdetem städtischen Archivgut im Rahmen der Bestandserhaltung und Sicherungsverfilmung durchgeführt. Derzeit liegen ca. 300.000 Digitalisate vor, dazu kommen ca. 1.000 Sicherungsfilme. Für weitere Vorhaben ist die Schaffung einer geeigneten technischen, finanziellen und personellen Infrastruktur notwendig. Die Bauakten im Bauaktenarchiv werden nicht digitalisiert.
15. Bis wann ist eine vollständige Digitalisierung zu erwarten, insbesondere im Bauaktenarchiv?
Eine vollständige Digitalisierung des städtischen Archivguts wird nicht angestrebt.
Im Bauaktenarchiv ist die Digitalisierung der Bauakten derzeit nicht vorgesehen.
Mit freundlichen Grüßen
Philipp Rochold
Bürgermeister