Chemnitzer Gedenkkultur liegt auch in Verantwortung der Oberbürgermeisterin

Es ist bekannt, dass Chemnitzer Industriebetriebe während des 2. Weltkrieges mit der Rüstungsproduktion betraut waren. Direkt in Chemnitz arbeiteten rund 500 Arbeiterinnen in den Astra-Werken und wurden zur Zwangsarbeit herangezogen. Der Sitz der heutigen Landesdirektion auf der Altchemnitzer Straße 41, diente als eines der Außenlager des Bayrischen Konzentrationslagers Flossenbürg. Der Verband der Verfolgten des Naziregimes in Chemnitz lädt in Kooperation mit der Landesdirektion am 13. April 2018 zur feierlichen Einweihung einer Gedenktafel dieses geschichtsträchtigen Ortes ein. Die Oberbürgermeisterin hat sich bisher noch nicht dazu geäußert.

Dazu Grünen-Stadträtin Petra Zais: „Das Verständnis der Geschichte und die Erinnerung sind wichtig für unsere Gegenwart und Zukunft. Gedenkorte machen Geschichte gerade für Schüler*innen erlebbar und müssen auch deshalb in unserem Stadtbild erkennbar sein. Die Oberbürgermeisterin kann sich aus der kontinuierlichen Aufarbeitung hier vor Ort nicht aus der Verantwortung nehmen.“

„Wir brauchen eine öffentliche Debatte über die Chemnitzer Gedenkkultur. Die neue Gedenktafel ist ein weiterer Baustein für eine stärkere Auseinandersetzung unserer Erinnerungskultur. Wenn jetzt von allen Seiten richtigerweise eine stärkere politische Bildung gefordert wird, muss unsere Oberbürgermeisterin mit gutem Beispiel voran gehen und an der feierlichen Einweihung der Gedenktafel teilnehmen“, so die Forderung von Zais abschließend.

Pressemitteilung vom 21.02.2018

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