Christin Furtenbacher: Brühl-Entwicklung ohne klare Richtung

In seiner Dezember-Sitzung beschloss der Chemnitzer Stadtrat die Umgestaltung des Brühl-Boulevards zur sogenannten Mischverkehrsfläche, die zukünftig eine Öffnung für den Autoverkehr ermöglicht. Die GRÜNE Stadtratsfraktion hatte in der Sitzung eine Einzelabstimmung der Maßnahme verlangt. CDU, SPD und LINKE stimmten für die Baumaßnahme, welche die Stadt in den nächsten Jahren insgesamt mehr als 600.000 Euro kosten wird. Christin Furtenbacher, Mitglied der GRÜNEN-Stadtratsfraktion, kritisiert die Entscheidung:

„Mit der Öffnung des Brühls für den Autoverkehr gefährdet die Stadt das zarte Pflänzchen der gerade in Gang gekommenen Brühl-Belebung. Das, was sich in den letzten beiden Jahren auf dem Brühl getan hat, findet in erster Linie im Straßenraum statt. Das Lichter-Labyrinth der Mozart-Gesellschaft, eingestrickte Laternen, Urban-Gardening-Aktionen von AnwohnerInnen, ein im Sommer belebter Freisitz des Café Brühlaffe und Flohmärkte zeugen beispielhaft davon. Diese Aktivitäten werden durch den Pkw-Verkehr deutlich beeinträchtigt.“

Die Stadtverwaltung begründet die Notwendigkeit der Maßnahme damit, dass die sich am Brühl ansiedelnden Familien Anfahrtsmöglichkeiten zu den Hauseingängen benötigten. Furtenbacher stellt dies in Frage: „Wenn wir den Brühl gestalten wollen, müssen wir uns endlich darüber einig werden, in welche Richtung die Reise gehen soll. Indem einerseits eine lebendige Szene und studentisches Flair gefördert und gleichzeitig durch entsprechende Wohnkonzepte und Mietpreise Familien auf den Brühl gelockt werden, wird am Ende keiner wirklich zufrieden sein.“

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