Danke sagen reicht nicht

Unsere Stadträtin Katharina Weyandt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und unser Stadtrat Andreas Wolf-Kather (Wählervereinigung Vosi) äußern sich zur Altenpflege  in der #Corona-Krise:

Laut dem „COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz“ sollen die Pflegeeinrichtungen die durch die Pandemie bedingten außerordentlichen Aufwendungen oder Einnahmeausfälle über die Pflegeversicherung erstattet bekommen. Diese Hilfeleistung im Rahmen des Corona-Rettungsschirms begrüßen wir sehr.

Insbesondere denken wir dabei an die über 4000 Beschäftigten in Chemnitzer Pflegediensten und Heimen. Dazu gehören nicht nur die Pflege und Betreuung, sondern beispielsweise auch die Hauswirtschaft.

Den Beschäftigten in der Pflege Danke zu sagen und Applaus zu spenden reicht nicht!

Drei Punkte sind uns wichtig:

1. Die Beschäftigten benötigen dringend Schutzkleidung und Masken, denn in den Pflegeeinrichtungen sind alte Menschen mit hohen Risiken konzentriert. Im Privatleben muss die Pflegekraft Abstand halten, bei ihrer Arbeit hat sie keinen Schutz. Das darf nicht so bleiben.

2. Als kleine Anerkennung sollte die Bundesregierung alle Mittel und Wege nutzen, dass Pflegekräfte möglichst rasch Bonuszahlungen erhalten. Es könnten dafür Mittel aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds freigegeben werden.

3. Ein Bonus kann nur der erste Schritt für eine deutlich bessere Personalausstattung sein. Um den Stress in der Pflege abzumildern, muss die Pflegeversicherung den finanziellen Bedarf besser decken.  

Pflegekräfte sind in der jetzigen Situation auch menschlich außerordentlich gefordert – noch mehr als sonst schon. Denn gerade bei Demenzerkrankungen fehlt das Verständnis für die einzigartig neue Lage. Betroffene können beispielsweise nicht von allein Hygieneregeln umsetzen. Und wenn die Heimbewohner*innen an den bevorstehenden Osterfeiertagen keinen Besuch bekommen dürfen, ist die liebevolle und intensivere Hinwendung durch das pflegende Personal besonders wertvoll.

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