Der Weg zum Roll- und Funsportzentrum Chemnitz – Engagement, Ausdauer und Zusammenarbeit

Was heute greifbar wird, begann bereits vor vielen Jahren mit einer Vision: Der Schaffung eines zentralen Ortes für Roll-, Fun- und Actionsportarten in Chemnitz. Schon 2018 wurde im Rahmen der Fortschreibung der Sportentwicklungsplanung Chemnitz 2025 der Bedarf für ein solches Zentrum erkannt und auf Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und DIE LINKE offiziell in die Planungen aufgenommen. Ziel war es, jungen Menschen und Sportbegeisterten langfristig Raum zu geben – für Bewegung, Begegnung und neue Ideen.

Von der Idee zur konkreten Planung

Dank der Initiative der Fraktionen DIE LINKE, SPD und Bündnis 90/Die Grünen konnten im städtischen Haushalt 2019/2020 Planungsmittel in Höhe von 150.000 Euro bereitgestellt werden. Diese Mittel dienten der Standortsuche und einer ersten Vorplanung. Schnell kristallisierte sich ein außergewöhnlicher Standort heraus – das Gelände entlang der Leipziger Straße, oberhalb des Konkordiaparks. Die unmittelbare Nähe zum bestehenden Outdoor-Skatepark macht diesen Ort einzigartig in Deutschland und bietet ideale Bedingungen für ein vielseitiges, ergänzendes Nutzungskonzept.

Je nach finanzieller Ausstattung wurde eine Umsetzung in verschiedenen Varianten geprüft – von einer Minimalversion für rund 5,7 Mio. Euro bis zu einer umfassenden Maximalvariante mit 22,6 Mio. Euro.

Auf der Suche nach dem passenden Zuhause

Ein Interessenbekundungsverfahren folgte. In diesem Zuge wurden gemeinsam mit den Verantwortlichen der „Druckbude“ – einem zentralen Akteur der Chemnitzer Rollsport-Szene – verschiedene Bestandsimmobilien auf ihre Eignung als künftiges Roll- und Funsportzentrum geprüft. Trotz zwischenzeitlicher Herausforderungen, konnte der Fortbestand der Aktivitäten vor Ort zunächst gesichert werden. Diese Phase war geprägt von intensiven Gesprächen, Standortbesichtigungen und großem ehrenamtlichem Engagement – insbesondere von Seiten des Vereins Rollfieber e. V. und vieler Menschen, die sich mit Herzblut für das Projekt einsetzen.

Neue Perspektiven auf dem Schönherr-Areal

Mit dem Stadtratsbeschluss BA-050/2024 wurde schließlich eine tragfähige Zukunftsperspektive geschaffen: Die Stadtverwaltung erhielt den Auftrag, den Umzug der bestehenden Roll- und Funsporthalle aus der Schönherrfabrik in eine größere, derzeit ungenutzte Lagerhalle auf demselben Gelände zu organisieren. Zudem wurde vereinbart, dass die SCHÖNHERR WEBA GmbH die Kosten für den notwendigen Umbau übernimmt – ein starkes Signal der Kooperation zwischen Stadt, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Vom Beschluss zur Umsetzung

Im Januar 2025 folgte mit dem Beschluss B-002/2025 die endgültige Weichenstellung: Der Verwaltungs- und Finanzausschuss beschloss die Anmietung der sanierten Halle (Gebäude 41) in der Schönherrfabrik sowie den Abschluss eines langfristigen Mietvertrags zwischen der Stadt Chemnitz und der Eigentümerin. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass der Rollfieber e. V. als Untermieter den Betrieb der neuen Roll- und Funsporthalle übernimmt – unter städtischer Unterstützung und in enger Abstimmung mit der Sportjugend Chemnitz.

Ein Erfolg, der viele Schultern trägt

Der Weg bis hierher war kein leichter. Unterschiedliche Interessen, finanzielle Herausforderungen und langwierige Abstimmungen haben das Projekt begleitet. Doch gerade diese Erfahrungen zeigen, wie viel Energie, Idealismus und Gemeinschaftssinn in der Chemnitzer Sportszene stecken. Das Roll- und Funsportzentrum ist das Ergebnis von Beharrlichkeit, konstruktiver Zusammenarbeit und dem festen Glauben daran, dass Bewegung, Kreativität und Zusammenhalt die Stadt nachhaltig prägen können.

Auch wenn die neue Halle in der Schönherrfabrik nicht dem ursprünglichen Wunsch nach einem großen, eigenständigen Roll- und Funsportzentrum entspricht, ist mit dieser Lösung ein wichtiger erster Schritt getan. Die geplante Halle bietet der Szene endlich wieder Raum zum Fahren, Trainieren und Begegnen – und schafft stabile Bedingungen, um die Entwicklung des Rollsports in Chemnitz weiter voranzubringen.

Gleichzeitig bleibt die Vision eines umfassenden Roll- und Funsportzentrums lebendig. Wir sehen die bevorstehende Umsetzung als Zwischenetappe auf einem längeren Weg und werden weiterhin mit Engagement und Überzeugung darauf hinarbeiten, dass Chemnitz eines Tages das große Zentrum erhält, das die vielfältige Szene verdient – einen Ort, der Bewegung, Kreativität und Gemeinschaft dauerhaft vereint.

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