Flugplatz Jahnsdorf ist reine Geldverschwendung

Viele Jahnsdorfer klagen über den Lärm, den die Flieger die über den Wohngebieten kreisen, verursachen. Die Zuschüsse der Gesellschafter – Landkreis und die Stadt Chemnitz – betrugen im Jahr 2017 insgesamt rund 265.000 Euro. Die Flugbewegungen gingen von 14.783 im Jahr 2014 auf 9.688 im Jahr 2017 zurück. Schadstoffmessungen finden nicht statt. Das ging aus einer Ratsanfrage von Thomas Lehmann, Fraktionsvorsitzender der Bündnisgrünen im Chemnitzer Stadtrat, hervor.

Da jedes Flugzeug im Normalfall zwei Flugbewegungen verursacht, wurde der Flugplatz im Jahr 2017 von nur noch 4844 Flugzeugen genutzt . Pro Tag bedeuten das durchschnittlich 13 Flugzeuge. Wenn von ca. 3 Passagieren pro Flug ausgegangen wird, betrug der Zuschuss pro Fluggast ca. 10 EURO. Zum Vergleich: der Zuschuss zu einem Fahrgast bei der CVAG beträgt rund 50 Cent. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn muss komplett kostendeckend bzw. gewinnbringend durchgeführt werden. Pro Flugbewegung in Jahnsdorf beträgt der Zuschuss der öffentlichen Hand ca. 43 EURO. Etwaige Infrastrukturzuschüsse sind bei dieser Vergleichsrechnung nicht enthalten.

„Das ist eindeutig zu viel Geld, um Hobbyfliegern ihr Freizeitvergnügen und Geschäftsreisenden ihre Kosten zu Lasten der Anwohnenden zu finanzieren“, findet Thomas Lehmann. „Diese Art von Flugverkehr ist keine Aufgabe der öffentlichen Hand. So ein Flugplatz muss wirtschaftlich arbeiten. Von diesem öffentlichen Geld können wir die Bahnverkehre zu den nächsten richtigen Flughäfen verbessern – siehe Chemnitz-Leipzig.“

„Auch das immer wieder beschworene Argument, dass der Flugplatz wichtig für den Wirtschaftsstandort Chemnitz wäre, ist nicht haltbar. In den Jahren von 2014 bis 2017 wuchs die Chemnitzer Wirtschaftskraft rasant, aber die Flüge nahmen um über ein Drittel ab“, so Lehmann weiter.

„Der Flugplatz in Jahnsdorf bedeutet nicht nur sinnlose Flächenversiegelung, sondern erzeugt Lärm, Feinstaub und Stickoxide. Die wenigen, vermutlich auch sehr wohlhabenden Passagiere, können auch auf andere Flughäfen ausweichen“, merkt Lehmann an.

„Wir fordern die Stadt Chemnitz und den Landkreis Erzgebirge auf, ihren Zuschuss an dem Flugplatz schrittweise zu reduzieren, perspektivisch aus dem Projekt auszusteigen und die frei werdenden Mittel in den ÖPNV zu investieren. Besser als eine verlängerte Landebahn ist keine Landebahn. Das schützt die Anwohnenden vor Lärm, verringert die Umweltbelastung und schont nicht zuletzt die Geldbeutel der Steuerzahlenden“, so Lehmann abschließend.

RA-209_2018_Flugplatz Jahnsdorf_Lehmann

Pressemitteilung: 07.05.2018

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