Jeder Euro, den wir in Kinder, Kultur und das Miteinander investieren, zahlt sich vielfach aus

Fraktionserklärung von Volkmar Zschocke aus aktuellem Anlass zur Stadtratssitzung am 11.12.2024:

– Es gilt das gesprochene Wort –

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrtes Kollegium hier im Raum, liebe Chemnitzerinnen und Chemnitzer, ich möchte kurz vom Weihnachtskonzert unserer Musikschule vom letzten Samstag berichten. Einige von uns waren dabei. Auch Herr Burghardt war da, was ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung ist.

Der Carlowitz-Saal war prall gefüllt. Die Schülerinnen und Schüler präsentierten ein breit gefächertes Programm. Die Gäste waren begeistert. Jedes Stück war ein Beweis für die enormen Leistungen, die unsere Musikschule in vielfacher Hinsicht erbringt:

  • für die Entwicklung junger Menschen, ihre Kreativität und kognitiven Fähigkeiten,
  • für das Selbstwertgefühl, das soziale Miteinander, für kulturelles Verständnis,
  • für Integration, Inklusion und den Zusammenhalt in unserer Stadtgesellschaft,
  • und letztendlich auch für das Stadtmarketing, wenn Nachwuchs-Talente Wettbewerbe und Preise gewinnen. Es sind ja nicht nur Sportlerinnen und Sportler, die den Namen unserer Stadt überregional bekannt machen.

All das geht weit über den Musikgenuss hinaus. In Zeiten enormer gesellschaftlicher Spannungen und Unsicherheiten sind Orte wie die Musikschule essenziell. Das gemeinsame Musizieren und Zuhören verbindet uns – trotz aller Meinungsunterschiede. Es erinnert uns daran, dass wir in Chemnitz miteinander und eben nicht nur nebeneinander leben.

Ich hatte den Eindruck, dass dieses besondere Konzert auch ein großes musikalisches Dankeschön an die Verwaltung und den Stadtrat war für die Entscheidung zur Festanstellung von Musikschulpädagogen. Nancy Gibson hat dies in ihrer Rede auch noch mal dick unterstrichen, dass der Stadtrat in dieser Frage die Weichen für die Zukunft der Musikschule richtig gestellt hat.

Wir haben nach jahrelangem Kampf über Fraktionsgrenzen hinweg in der Septembersitzung genau das Richtige getan: Wir haben in schwierigen Zeiten ein kulturelles Bildungsangebot eben nicht dezimiert und gekürzt, sondern stabilisiert. Wir hatten dabei den unermesslichen Mehrwert von Bildung und Kultur für die positive Entwicklung unserer Stadt im Blick.

Diese Weitsicht wünsche ich uns als Entscheidungsgremium für das kommende Jahr. Es stehen in schwierigen Zeiten erneut schwere Entscheidungen an, die unumgänglich sind und die wir auch treffen müssen.

Wir müssen uns aber bei all den für heute erst mal vertagten Haushaltsentscheidung immer deutlich hinterfragen, was wir am Ende eigentlich sparen, wenn wir ein Jugendzentrum schließen, wenn in Begegnungszentren für immer das Licht ausgeht, wenn Öffnungszeiten eingeschränkt werden. Jeder Euro, den wir in ein gelingendes Leben von Kindern und Jugendlichen investieren, den wir in die Kultur investieren, den wir in das soziale und demokratische Miteinander investieren, wird sich vielfach für die Stadt und auch für den städtischen Haushalt auszahlen.

In diesem Sinne wünschen wir allen ein frohes und friedliches Weihnachten.

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