Der Circus Krone gastiert ab Freitag in Chemnitz. Grünen-Stadträtin Meike Roden meint: „Für einen Elefanten, der in freier Wildbahn rund 30 Kilometer am Tag zurücklegt, ist der Zirkus kleiner als eine Zigarettenschachtel. Und darin muss er noch die tollkühnsten Kunststücke vollführen. Das hat nicht mal im Ansatz etwas mit artgerechter Haltung zu tun.“
„Mit unserer Aktion am Sonntag, 20. August, 13 Uhr an der Hartmannstraße gegenüber dem Circus Krone, möchten wir auf das Leid der Tiere aufmerksam machen, denn eine artgerechte Haltung von Wildtieren in Hinblick auf Mobilität, Gehegegröße und klimatische Verhältnisse ist unter den Bedingungen eines Zirkusbetriebs ausgeschlossen“, betont die Bundestagskandidatin der Chemnitzer Grünen.
„Die Mehrheit der Menschen will im Zirkus keine Wildtiere sehen. Der Geschmack der Zirkusbesucher*innen hat sich geändert und das Bewusstsein im Umgang mit Tieren nimmt zu. Ich schätze die Zahlen der zirkuswilligen Zuschauer*innen als rückläufig ein. Das werde ich mir am Sonntag mit meinen eigenen Augen ansehen. Zirkus Roncalli hat in diesem Jahr bereits auf diesen Trend reagiert und nimmt Tiere komplett aus dem Programm“, so die Grünen Stadträtin.
Die Gesamtheit der deutschen Tierschützer*innen schaut auf Chemnitz. In der kommenden Stadtratssitzung am 23. August entscheiden die Stadträt*innen, ob sie ihren dreimalig bekräftigten Beschluss zum „Wildtierverbot“ durch die Landesdirektion kassieren lassen oder sich konsequent zum Tierschutz bekennen.
Der Bundesrat hatte die Bundesregierung bereits wiederholt zum Erlass einer Rechtsverordnung zum Verbot von Wildtieren in Zirkussen aufgefordert, die Bundesregierung ist dem bislang nicht gefolgt. Andere Länder sind diesen Schritt längst gegangen. Mittlerweile gibt es in 17 Ländern der EU ein vollständiges Verbot der Haltung von Wildtieren im Zirkus oder starke Einschränkungen. Deutschland hinkt weiterhin hinterher.
Pressemitteilung vom 17.08.2017