LED-Leuchten sparen Energie und verbessern die CO2-Bilanz. Im Oktober 2015 fasste der Stadtrat den Beschluss, dass Chemnitz als erste deutsche Großstadt die komplette Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie umstellt. Ausgenommen hiervon sind nur die restlichen 320 denkmalgeschützten Gaslaternen. Wie es um die Umsetzung bestellt ist, wollte Thomas Lehmann, Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Chemnitzer Stadtrat, in einer Ratsanfrage wissen.
Die Beantwortung der Verwaltung lässt hoffen. Bisher ist ein guter Fortschritt zu verzeichnen: Nachdem 2016 mit der Umstellung begonnen wurde, wurden 2017 888 Leuchtpunkte in der Stadt auf LED-Beleuchtung umgestellt, 2018 wurden und werden insgesamt zwischen 800 und 1000 LEDs an Stelle der alten Lampen installiert, davon jeweils rund 10% in neutraler und 90% in warm weißer Lichtfarbe.
„Das warm-weiße Licht ist für die Augen des Menschen angenehmer und schont die Insekten. Allein im Jahr 2017 konnten prognostisch durch die Umstellung ca. 300.000 € an Straßenbeleuchtungskosten eingespart werden. Das geht aus dem Finanzcontrolling der Stadt für das erste Halbjahr 2017 hervor“, lobt Lehmann das Vorgehen der Stadt. „Allerdings wird die Stadt mit ihren über 30.000 Lichtpunkten bei diesem Tempo noch ca. 40 Jahre mit der Umstellung beschäftigt sein. Es ist daher zwingend notwendig, die Umstellungsrate pro Jahr deutlich zu erhöhen“, mahnt Lehmann.
In der Straßenbeleuchtung lassen sich immer neue Wege beschreiten, denn die Entwicklung der Technik schreitet voran. Städte wie Ludwigsburg, Düsseldorf oder Göttingen verwenden auf bestimmten Strecken die effiziente Bedarfsdimmung durch Bewegungsmelder. Die Beleuchtung wird bei leeren Straßen auf 20 % herabgedimmt. Heraufgefahren wird sie, wenn sich eine Person oder ein Fahrzeug nähert oder es wird die komplette Beleuchtung eines Stadtviertels zu bestimmten Uhrzeiten gedimmt.
„Auch in Chemnitz könnte man solche Teststrecken installieren“, so der Vorschlag von Lehmann.
„Durch die Energieeinsparung wird der Haushalt der Stadt Chemnitz entlastet und gleichzeitig CO2 eingespart. Die Reduzierung des Lichtsmogs steigert das Wohlbefinden von Mensch und Tier, nützt dem Pflanzenwachstum und schont die Insektenpopulationen. Der Umtausch von Natriumdampflampen in LEDs und eine Dimmung der Straßenbeleuchtung ist deshalb aktiver Klimaschutz“, fasst Lehmann zusammen.
Antwort Ratsanfrage D6_Straßenbeleuchtung
Pressemitteilung: 03.05.2018