Jährlich ruft die Deutsche Gesellschaft für Akustik e.V. (DEGA e.V.) zum „Tag gegen Lärm – International Noise Awareness Day“ auf. Er soll aufmerksam machen auf bzw. sensibilisieren für die Problematik des Alltagslärms in unserer Gesellschaft.
Viele Jahnsdorfer*innen klagen über den Lärm, den die Flieger, die über den Wohngebieten kreisen, verursachen. Obwohl die Zahl der Flugbewegungen sinkt, bezuschussen die Gesellschafter – der Landkreis und die Stadt Chemnitz – den Flugplatz jährlich. Im Jahr 2017 waren es insgesamt rund 265.000 Euro. Die Flugbewegungen gingen von 14.783 im Jahr 2014 auf 9.688 im Jahr 2017 zurück. Bei der Erfassung der Flugbewegungen werden gewerbliche und nicht gewerbliche Flüge unterschieden, wobei aber Flugstunden als gewerblich erfasst werden – obwohl damit viele Menschen einem Hobby nachgehen. „Hier wird das umweltbelastende Privatvergnügen einiger weniger Leute maßgeblich mitfinanziert“, so Bernhard Herrmann, Mitglied des Stadtrates und Planungs- Bau- und Umweltausschusses in Chemnitz. „Mit diesem Geld sollte man allen Einwohner*innen die Nutzung öffentlichen Nahverkehrs möglich machen, z.B. indem endlich ein Sozialticket in Chemnitz eingeführt wird“, so der Bündnisgrüne.
Ulrike Kahl, die für die GRÜNEN im Erzgebirge im Kreisrat sitzt, nennt einen weiteren Aspekt, der für den Ausstieg der Gesellschafter aus dem Flughafen spricht: „Für den Erzgebirgskreis wäre die Wiedererlangung der Verfügungsgewalt über die Flächen, die aktuell von der Verkehrslandeplatz Chemnitz/ Jahnsdorf GmbH genutzt werden, mit Sicherheit ein großer Gewinn. Flächen für Gewerbeansiedlungen, gerade im Chemnitzer Umland, werden immer wieder benötigt und sind dort reichlich vorhanden“.
Die Schadstoffe in der Umgebung werden nicht gemessen. Das ging aus einer Ratsanfrage von Thomas Lehmann, Fraktionsvorsitzender der Bündnisgrünen im Chemnitzer Stadtrat, hervor.
Wir als GRÜNE sowohl im Stadtrat von Chemnitz als auch im Erzgebirgskreis positionieren uns für weniger Lärm, um die Gesundheit der Menschen zu schützen und zu verhindern, dass Tierarten wegen starker Beschallung ihre Lebensräume verlassen müssen. Wir fordern die Stadt Chemnitz und den Landkreis auf, ihren Zuschuss an dem Flugplatz schrittweise zu reduzieren und perspektivisch aus dem unwirtschaftlichen Projekt auszusteigen. Die frei werdenden Mittel sollten sinnvollerweise in den ÖPNV investiert werden. Somit wären die Jahnsdorfer*innen und die Umwelt von Lärm und Schadstoffen entlastet und nicht zuletzt auch die Geldbeutel der Steuerzahlenden geschont.