Weg aus der Haushaltskrise: Ausbau Erneuerbarer Energien in Chemnitz

Die Umsetzung des Energiepolitischen Arbeitsprogramms ist Gegenstand einer Informationsanfrage im Stadtrat Chemnitz. Die Antworten der Verwaltung zeigen, dass die Stadt mit zahlreichen Projekten und Investitionen auf einem guten Weg zu mehr Klimaneutralität und einer nachhaltigen Energieversorgung ist. Gleichzeitig droht jedoch ein Stillstand: Ohne ein fest verankertes Klimaschutzbudget im kommenden Haushalt könnten wichtige Investitionen ausgebremst werden.

Volkmar Zschocke, haushaltspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Der deutliche Ausbau von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden seit 2019 zeigt das enorme Potenzial unserer städtischen Dächer. Noch nie wurden so viele Photovoltaikanlagen auf Schulen, Kitas und öffentlichen Einrichtungen installiert wie in den letzten Jahren. Diese Anlagen, die auf einen möglichst hohen Eigenverbrauch ausgelegt sind, entlasten die Stadt durch erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten.“

Der jährliche Stromverbrauch kommunaler Gebäude und Liegenschaften verursacht aktuell Kosten von 5,9 Millionen Euro. Eigene Energieerzeugung bietet hier erhebliche Einsparmöglichkeiten. Für die kommenden Jahre sind weitere Projekte geplant, wie Photovoltaikanlagen auf der Sporthalle des Sportforums und den Feuerwachen II und III.

„Neben Dachanlagen sollten verstärkt auch Freiflächen-PV-Projekte auf bereits versiegelten Flächen in Chemnitz umgesetzt werden, beispielsweise am Stadion an der Gellertstraße oder auf dem Messeparkplatz. Hier könnten sogenannte ‚Solarcarports‘ entstehen – ein Konzept, das die Wohnungsbaugenossenschaft Chemnitz-Helbersdorf gemeinsam mit eins energie in sachsen an der Usti nad Labem Straße bereits vorbildlich umgesetzt hat. Solche Projekte sind nicht nur wirtschaftlich attraktiv, sondern stoßen auch auf höhere Akzeptanz bei der Bevölkerung als beispielsweise die geplante Holz- und Müllverbrennung.“ wirbt Zschocke.

Zschocke unterstreicht die Bedeutung der geplanten Machbarkeitsuntersuchung für eine klimaneutrale Verwaltung. Fördermittel für diese Untersuchung wurden bereits gesichert: „Ohne ein festes Klimaschutzbudget bleibt vieles jedoch nur auf dem Papier machbar. Planungen drohen in den Schubladen zu verstauben – mit langfristig negativen Folgen für den Haushalt. Wer jetzt nicht investiert, zahlt am Ende drauf.“

Er appelliert an die Chemnitzer Bürger:innen, Genossenschaften und Unternehmen, weiterhin aktiv an Klimaschutzmaßnahmen mitzuwirken. „Lassen Sie sich nicht von Umsetzungshürden entmutigen. Gemeinsam können wir die Energiezukunft unserer Stadt gestalten und langfristig Kosten sparen.“

Die Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sieht im Ausbau Erneuerbarer Energien einen entscheidenden Schlüssel, um sowohl die Klimaziele der Stadt Chemnitz zu erreichen als auch den Haushalt nachhaltig zu entlasten. Sie fordert daher eine klare Priorisierung des Energiepolitischen Arbeitsprogramms im kommenden städtischen Haushalt.

Hintergrund:

Antwort der Stadtverwaltung auf die Informationsanfrage „Umsetzung des Energiepolitischen Arbeitsprogramms (EAP)“: https://sessionnet.owl-it.de/chemnitz/bi/ag0050.asp?__kagnr=20300

Das Energiepolitische Arbeitsprogramm (EAP) für die Stadt Chemnitz 2022 bis 2025 wurde vom Stadtrat am 12.10.2022 beschlossen: https://www.chemnitz.de/chemnitz/de/unsere-stadt/umwelt/klimaschutz/index.html

Bericht zur Eröffnung der ersten solaren Mobilitätsstation in Chemnitz: https://volkmar-zschocke.de/erste-mobilitaetsstation-in-chemnitz/

Pressemitteilung vom 05.12.2024

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