Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Chemnitzer Stadtrat sieht die Anzeichen aus der Sächsischen Staatsregierung für eine Sparvariante beim Ausbau der seit Jahren geplanten Ausbaustrecke Chemnitz – Leipzig mit großer Sorge. Die Planungen für die Ausbaustrecke zwischen den beiden Städten ist bereits weit vorangeschritten. Eine Intervention der Staatsregierung mit ihrem vorgesehenen Sparhaushalt würde das Gesamtprojekt
zwischen Chemnitz und Leipzig ad absurdum führen.
Joseph Israel, mobilitätspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Chemnitzer Stadtrat, erklärt hierzu: „Dass die Staatsregierung jetzt auch am Ausbau der Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Leipzig den Sparhammer ansetzen möchte, ist ein schwerer Schlag für Chemnitz und die Region. Wenn tatsächlich wieder lange eingleisige Streckenabschnitte in die Planung aufgenommen werden, würde dies den Nutzen des gesamten Vorhabens zunehmend infrage stellen. Damit wäre die Eingleisigkeit auf kilometerlangen Abschnitten und die mangelnde Flexibilität dieser für Chemnitz bedeutenden Bahnstrecke auf Jahrzehnte zementiert.
Diese Chaosstrecke ist nur mit großteils zweigleisigem Ausbau in den Griff zu bekommen. Bereits die eingleisigen Abschnitte im Bereich des Chemnitztalviadukts und in Burgstädt sind Zugeständnisse, um das Ausbauprojekt nicht zu gefährden. Kämen jetzt weitere eingleisige Streckenabschnitte hinzu, wäre nicht nur ein Halbstundentakt zwischen Chemnitz und Leipzig im Berufsverkehr dahin. Auch würden mögliche Entwicklungsschritte des Chemnitzer Modells von Chemnitz über Burgstädt hinaus Richtung Norden, etwa ins Rochlitzer Land verunmöglicht.
Als Bündnisgrüne erwarten wir vom angedachten Bahngipfel der Stadtverwaltung, dass sich die Staatsregierung zur bisherigen Planung der Ausbaustrecke klar und deutlich bekennt. Ministerpräsident Kretschmer sollte seinen Bekenntnissen für den Ausbau der Infrastruktur endlich Taten folgen lassen. Die künftigen Mittel aus dem neuen Sondervermögen Infrastruktur des Bundes können eine sinnvolle Möglichkeit sein, die Ausbaustrecke in den nächsten Jahren in der bisherigen Planungsvariante voranzubringen.“
Pressemitteilung vom 16.04.2025